Am fünften November des Vergangenen Jahres führte mich die Suche nach einem Lastendreirad in den Burgers Zoo nach Arnheim. Dort gab es ein Heavy Duty von De Redding zu bestaunen, das der Zoo gerade testete.
Räder von De Redding sind groß, sehr groß. Das Kindertransportrad, das speziell für Kindergärten angepriesen wird, bietet Platz für bis zu acht Jungs und Mädchen im Vorschulalter. Das Heavy Duty, welches ich mir angeschaut habe, ist ganz ähnlich, jedoch zunächst für den Gütertransport konzipiert, mit einer auf Maß geschneiderten Transportbox, Wanne, oder was auch immer man sich wünscht - denn das ist ein Vorteil in diesem Hause: die Räder können komplett nach Kundenwunsch angepasst werden.
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Jan lenkt das De Redding Heavy Duty durch den Burgers Zoo in Arnheim
(mit Knieverletzung vom Sturz mit dem Urban Arrow) |
Gerne würde ich an dieser Stelle eine Draufsicht des Rades zeigen, aber ich erwähnte es schon in einem Tweet: ich habe meine Fotos verschlampt. So greife ich auf eins zurück, dass mir der Hersteller damals im Vorfeld unseres Treffens geschickt hatte:
Wie ihr schon seht, war bei meinem Testmodell die Transportbox grün und mit einer großen Klappe verschlossen.
Die Lenkung ist als Achsschenkellenkung ausgeführt, das heißt, beide Räder bewegen sich, wie beim Auto, und nicht die ganze Kiste. Von der Idee her gefällt mir das grundsätzlich besser, da das Rad so noch stabiler auf der Straße liegt.
Was nämlich oft nicht bedacht wird: mit einer Drehschenkellenkung, wie bei sehr vielen Lastendreirädern zu finden, kann man das Rad sehr viel schneller zum Kippen bringen, als die drei Räder vermuten ließen.
Die Transportbox ist riesig. Mühelos bekäme man drei Sitzbänke hintereinander hinein, das rote Rad im kleinen Bild transportiert zum Beispiel zwei Haushaltsmülltonnen.
Und trotzdem ist das Fahrgefühl das eines Fahrrads, mit einer Einschränkung. Der Wendekreis ist gigantisch. Auf einer normalen Straße kann man das Rad nur in drei Zügen wenden.
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Wenden mit dem Heavy Duty |
Bei einer breiten Einmündung eines Weges im Zoo mit "Verkehrsinsel" in der Mitte gelingt mir die Wende in einem Zug - aber knapp. Das knabbert ein wenig am Alltagswert dieses Rades, aber wenn man überlegt, dass man aufgrund der schieren Größe auch auf Drängelsperren und schmale Durchfahrten aller Art verzichten muss, sollte man das dem Rad nicht zu negativ auslegen - es ist nunmal ein echter Packesel.
Zumal der Chef des Hauses zu Recht einwandte, er könne den Wendekreis des Rades jederzeit dem Wunsch des Kunden anpassen - dann freilich auf Kosten der Breite der Box oder des Rades.
Mein Testrad war sogar mit einem Elektromotor ausgerüstet, den ich aber über die weitesten Strecken ausgeschaltet ließ, um meinem Eindruck nicht zu verfälschen. Die Umsetzung war aber ganz interessant: während die Kette, über die ich trat, auf der rechten Seite des Rahmens verlief, verrichtete der Motor im Bereich der Lenksäule am Rahmen sein Werk und übertrug seine Leistung durch eine zweite Kette auf der linken Seite. Das kommt der von mir favorisierten Lösung eines Tretlagermotors am nächsten, denn mit einem Motor im Hinterrad hätte man zwangsläufig eine von mir wenig geschätzte Kettenschaltung.
Die Bedienung des Motors war allerdings höchst seltsam: ein einziger Knopf mit integrierter LED, den man verschieden oft drücken musste, um dann durch verschieden häufiges Blinken der LED zu erraten, in welchem Modus man denn wohl führe. Das geht deutlich komfortabler :D
De Redding Lastenräder sind handgemacht, und soweit ich das beurteilen kann, ist die Verarbeitung makellos und sehr solide. Wer also auf dem Weg zur (Riesen-) Großfamilie ist oder vielleicht Landschaftsgärtner ist, mit dem Fahrrad seinen Umzug machen will oder eine Schwergutspedition hat - der könnte mal einen Blick auf diese Bakfietsen werfen.
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Vollgas! Das Heavy Duty hat keine Schutzbleche, sondern Radkästen :D |