Ist es überhaupt ein Lastenrad? |
Nun, es gab genau eines - und das stand einsam und verlassen in der Nähe des ADFC herum, hätte man sich also darüber informieren wollen, wäre man aufgeschmissen gewesen. Darüber hinaus fand ich es so langweilig, dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe, es zu fotografieren - daher muss hier noch mal der Screenshot herhalten, der auch schon auf Facebook zu sehen war.
Ehrlich gesagt: für mich fällt das nicht unter Lastenrad. Zumal man die Menge an Gütern, die in diesen "Kofferaum" passt, wohl wesentlich angenehmer in guten Fahrradtaschen transportieren kann.
Dafür wurde schnell deutlich, dass der kleine Zeitungsartikel, der zuletzt im Lokalteil erschienen war, zumindest bei der Zielgruppe doch Wirkung gezeigt haben muss: man sprach mich auf mein Lastenrad an, ohne dass mein Urban Arrow in der Nähe gewesen wäre.
Das parkte am Rande der Veranstaltung, und noch während ich den Ständer runter klappte, scharten sich die Damen und Herren der Polizei um mich und begutachteten das Rad. Eigentlich waren sie zugegen, um mit Rauschbrillen und einem Parcours aus Hütchen verständlich zu machen, warum man eben nicht betrunken Fahrrad fahren sollte.
Aber das Lastenrad weckte doch ihre Neugierde, und schnell waren wir im Gespräch, die Kinder bekamen Polizeiauto-Bastelbögen und eine Hörspiel-CD zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr geschenkt und dann sogar noch fotografiert, denn, so einer der Polizisten, er halte regelmäßig Vorträge zur Sicherheit von Kindern auf Fahrrädern, und auf der Bank bzw. im Yepp säßen meine Jungs so gut und sicher, dass er das gerne in seine Präsentationen einbauen würde.
Bingo: nun sind meine Söhne und das Urban Arrow also demnächst offizielles Lehrmaterial zur Sicherheit im Straßenverkehr. Es ist uns eine Ehre :)
Unter dem etwas holprigen Namen "Bike the track - track the bike" (und der noch besseren Domain www.btrackb.eu) wird derweil versucht, die Münsteraner auch in der Freizeit zu noch mehr Fahhradfahrten zu bewegen. Münsteraner erledigen bereits rund 37% ihrer täglichen Erledigungen - also den Weg zur Arbeit, das Einkaufen ... - mit dem Rad und liegen damit nur knapp hinter dem Schnitt der Niederlande, aber klar, es darf gern immer noch mehr sein.
Im Rahmen des Projekts soll man nun seine freizeitlich gefahrenen Kilometer sammeln, registrieren und so irgendwann Prämien gewinnen. Welche das sind, steht noch nicht fest. Die Homepage funktioniert auch noch nicht besonders gut und ist in weiten teilen englisch, was auf die Übernahme von Codeschnippseln hindeutet. Außerdem weisen Felder mit der Bezeichnung "Chipnummer" darauf hin, dass die Registrierung der gefahrenen Kilometer auch mal automatisiert erfolgen sollte, aber auch das hat wohl nicht geklappt. Aber immerhin: ich meldete uns an und bekam zwei SIGMA BC509 Fahrradcomputer geschenkt, einen für mich, einen für meine Frau. Wir haben zwei Kinder, wir MÜSSEN verheiratet sein, ist doch klar!
Kurz noch mal geguckt - nein, man kann online derzeit immer noch keine Kilometer eintragen. Ein richtiges Erfolgsprojekt also offenbar, bezahlt aus öffentlichen Geldern. Da doch lieber bitte schnell das Stadion des heimischen SC Preußen ausbauen - mit Fahrradparkhaus versteht sich.
Während zwei von drei unserer Luftballons zum Erstaunen meiner Söhne aus heiterem Himmel zerplatzten, fragte ich noch kurz nach, ob es die ausgestellten Fahrradgaragen auch in einer für Lastenräder wie meines brauchbaren Größe gäbe. Fazit: bislang nicht, man will sich aber bei mir melden, falls es möglich sei, ein Modell entsprechend länger zu bauen. Sollte das der Fall sein, werde ich gern davon berichten. ("Sind Sie das mit dem Lastenradblog? Sie können auch gern mal was zu unseren Garagen schreiben. Hier meine Karte")